122mm Geschoßwerfer RM 70

auf Basis LKW Tatra 813


Bausatz Hersteller:    Panzershop.cz PS35C118
Maßstab:  1/35
Material:  Resinbausatz, Klarsichtmaterial für die Scheiben, 'Bauanleitung', Ätzteile, Decals, CD

Allgemeines

Eingeführt in die NVA ab 1974, diente dieses System zur Verstärkung bzw. teilweisen Ablösung des aus der Sowjetunion stammenden Systems BM 21 auf Ural 375d. Der Geschoßwerfer RM70 und der Nachfolger RM70M stammten aus der Tschechoslowakei. Die Waffenanlage blieb wie bei den Russischen Vorgängern identisch, lediglich das Trägerfahrzeug wurde geändert. Beim RM70 basierte es auf dem Tatra 813. Der Vorteil war nun, da dass Fahrgestell größer als der des Ural war, dass der RM70 eine zweite Ladung Geschosse mitführen konnte und dafür keinen zusätzlichen LKW benötigte. Außerdem konnte die zweite Ladung automatisch nachgeladen werden, womit das neue System unabhängiger Eingesetzt werden konnte. Desweiteren war die Fahrzeugkabine leicht gegen Handwaffen gepanzert.
Nach dem Ende der NVA 1990 wurden wenige Exemplare in die USA abgegeben, ebenso erhielt Frankreich einen Geschoßwerfer der im Museum Saumur steht, ein weitere steht in Belgien im Gunfire Museum Brasschaat. Der größte Teil, ca. 150 Fahrzeuge gingen an die Griechische Armee. In Deutschland steht ein Fahrzeug im Großgerätedepot des MHM in Dresden und ist der Öffentlichkeit leider nicht zugänglich.


zum Bau

Es handelt sich um einen Resinbausatz mit Ätzteilen. Die Bauanleitung liegt in Form einer mitgelieferten CD bei, darauf finden sich auch weitere Bilder eines Originalfahrzeuges aus der Tschechoslowakischen Armee. Ebenso im Bausatz, sind ein paar DIN A 4 Papierblätter, mit einer Übersicht der Resinbauteile. Diese Übersicht ist sehr hilfreich, wenn man mal nicht genau weiß welches Bauteil denn verwendet werden soll. Fehlteile hatte ich bei meinem Bausatz nicht. Einige wenige Teile waren bereits von den Resingußhilfen abgebrochen, aber nichts wirklich kompliziertes. Die Ätzteile stammen von EDUARD und sind sehr gut. Alle habe ich aber nicht verwendet, nur was unbedingt nötig war.

Ich bin von der Bauanleitung abgewichen und habe mein Modell in Baugruppen unterteilt um es besser zu lackieren und handeln zu können. Rahmen/Fahrwerk, Kabine, Waffenanlage, und Heckaufbau.

Rahmen / Fahrwerk

Angefangen wird mit dem Rahmen und dem Antriebsstrang. Hier muss man sich auch entscheiden, ob man seinen RM70 mit oder ohne Schiebeschild bauen möchte. Nicht jedes Fahrzeug hatte ein Schiebeschild montiert. Deswegen habe ich mich dagegen entschieden. Beim Antriebsstrang muss man auch etwas aufpassen, dass man nicht durcheinander kommt, da die Bauanleitung öfters mal wechselt zwischen vorne und hinten bzw. oben und unten. Hier ist es mir leider passiert, dass ich da durcheinander gekommen bin, und jetzt vorne = hinten ist. Aber zum Glück kann man das später am fertigen Modell nicht mehr unterscheiden bzw. sehen.

     

Kabine

Anhand von einigen Vorbildfotos die auf der CD zu finden sind, kann der Innenraum ganz gut aufgebaut und auch teilweise fehlende Details ergänzt werden. Da geht es besonderer Dank an die sehr guten Vorbildfotos an Panzershop raus. Ergänzt habe ich ein paar Leitungen aus Bleidraht und einzelne Kästen aus Plastikresten.
Ich habe mich auch dazu entschlossen die Kabine innen vorher zu lackieren und dann später erst Außen. Ist zwar etwas komplizierter aber das hat ganz gut funktioniert. So kommt man noch gut an einzelne Details ran und kann diese einfacher lackieren.
Außen wurden alle Schutzgitter und Haltegriffe aus Draht angefertigt und angeklebt. Ebenso wurde die MG Halterung auf dem Dach noch etwas verfeinert. Etwas Werkzeug folgt noch an der Kabinenrückwand und die Kabine ist soweit fertig.
Die Türen sollten offen dargestellt werden, deswegen mussten diese auch Detailliert werden.

       

     

Waffenanlage

Die Waffenanlage besteht aus dem 40fach Raketenwerfer und der Nachladeeinheit. Der Raketenwerfer wurde vorne mit einem Handfräser jedes Rohr etwas hachgefräst, die Rohre sind leider nicht ganz so gut ausgegossen, wodurch diese teilweise unterschiedlich tief gegossen waren. Am Heck braucht man sich keine Sorgen machen, hier kommen Ätzteile ran, es sei denn, man möchte ein paar Rohre frei lassen, aber dann müsste man das entsprechende Rohr komplett aufbohren. Ich hatte erst auch überlegt die Waffenanlage neu aufzubauen, aber habe mich dann doch dagegen entschieden. Obwohl ich mir schon passendes Rohrmaterial besorgt hatte. Aber am Ende war mir das zu viel Arbeit. Die Ummantelung am Ende der Rohre wird aus drei einzelnen Bauteilen erstellt, hier musste etwas gespachtelt werden. Die Einstellvorrichtung für den Zielbereich wurde im Eingeklappten Zustand angebaut, da mein Fahrzeug noch auf dem Weg zur Stellung ist.
Der Nachladetisch wurde wie in der Bauanleitung gezeigt zusammen gebaut. Hier habe ich ein paar Kabel ergänzt, dabei helfen ein paar Vorbildfotos aus dem Internet weiter. Aber hier gab es nichts kompliziertes zu beachten.

         

Heckaufbau

Eines der größten Teile sind die Blechteile die die Waffenanlage tragen und diverse Kisten beherbergen. Obwohl es sich hierbei um zwei große Bauteile handelt passen diese sehr gut zusammen. Es folgen dann diverse Anbauteile, wie zum Beispiel Staukästen. Diese müssen noch mit Ätzteilen verfeinert werden. Restliche Kleinteile und Werkzeuge kommen an die vorgegeben Stellen. Die beiden zusätzlichen Kanister am Heck habe ich aus meinem Zubehörfundus genommen. Auch bei diesem Bauabschnitt gab es keine Fragen und alles passt an seinen vorgesehenen Platz.
Die Ätzteile für das Kennzeichen und die Reflektoren habe ich durch Plastikprofile ersetzt und vorher schon passend lackiert. Somit konnte der Aufbau des Modells abgeschlossen werden und alles für die Lackierung vorbereitet werden.

   

Lackierung

Zuerst werden alle Baugruppen Grundiert. Ich habe Graue Grundierung von Vallejo verwendet. Darauf folgt dann von Elita die NVA Farbe. Mit einem Sandton wird die Grundfarbe etwas abgetönt und Vertiefungen am Modell betont. Das ergibt einen ausgeblichenen Effekt. Allerdings wird die Grundfarbe nur leicht verändert, also 2-3 Tropfen der helleren Farbe reichen vollkommen aus. Wenn dann alles durch getrocknet ist, habe ich glänzenden Klarlack aufgesprüht um die Oberfläche für die kommenden Decals vorzubereiten. Auf den Staukästen habe ich die Decals von Panzershop verwendet, leider kann man aber später die Trägerfilm sehen. Das hat mir nicht so gut gefallen.Ich weiß auch nicht warum das passiert ist. Die restlichen Decals sind von TOM Modellbau. In diesem Bauabschnitt werden auch die Details bemalt. Wie zum Beispiel Werkzeuge, oder Hinweisschilder usw.. Nun habe ich mit dunkler verdünnter Ölfarbe ein Washing durchgeführt, um die tieferliegenden Details zu betonen. Damit verleiht man dem Modell eine natürliche tiefe und bricht die eintönige Farbe. Wenn man damit zufrieden ist, folgt noch eine Schicht Mattlack. Dann können alle Baugruppen miteinander verklebt werden und das Modell ist soweit fertig.

     

     

Fazit

Bei diesem Panzershop Bausatz bin ich sehr positiv überrascht worden. Wie gut doch alles zusammen passt. Hier gibt es endlich mal wieder eine gute Qualität für den Preis. Abzüglich leider das die Bauanleitung nur auf einer CD vorliegt. Was aber wieder sehr gut ist, sind die vielen Referenzbilder auf der CD, wo auch die Kabine ausführlich gezeigt wird. Schade, dass nicht alle Bausätze von Panzershop so gut sind.
[© 03/2022 - al]