Trumpeter bringt immer wieder einmal sehr gute und außergewöhnliche Modelle auf den Markt. Bisher gab es die 152mm Haubitze D-20 nicht in 1/35 als Bausatz. Nachdem die 2S3 auf den Markt kam, ist hier nun die gezogene Variante erschienen. Wer ein Gespann darstellen möchte muß auf den sehr schlechten Resinbausatz des Tatra 813 ausweichen. Das war das Standartfahrzeug für diese Haubitze bei der NVA.
Am Anfang vom Bau stellt sich nun erst einmal die Frage, wie wollen wir das Geschütz präsentieren. In der Feuerstellung oder angehängt am Transportfahrzeug. Schauen wir dazu doch einmal in die Bauanleitung. Diese sagt aber zu diesem Thema leider gar nichts. Keine Hilfestellung vom Hersteller. Also gut.
Schaut man sich die Bauanleitung nun aber etwas genauer an, stellt man leicht fest, das die Haubitze aus der Schachtel gebaut, so nicht funktionieren kann. Anhand der Bauanleitung kann man die Haubitze mit dem Stützteller abgesenkt und die Holme zusammen bauen. Aber wieso? Was ist das denn für eine Stellung? Beim betrachten von Vorbildfotos wird leicht klar, entweder Holme geöffnet und Teller abgesenkt, oder Holme zusammen und Teller nach oben in Transportposition. Aber darüber schweigt sich Trumpeter aus, was für eine schlechte Bauanleitung. Eigentlich lässt sich die Haubitze nur in Feuerposition bauen, da es keine Alternative zum abgesenkten Stützteller gibt.
Also, vorher ausreichend über die Feuerposition informieren und dann mit dem Bau beginnen.
Auf den ersten Blick geht der Bau ganz gut, was allerdings etwas ärgerlich ist, das es bei jeder Baustufe Trumpeter nicht geschafft hat, einmal alle dazu gehörigen Bauteile an einen Gussast zu vereinen. Somit ist man die meiste Zeit damit beschäftigt die 5 Gussäste nach den Bauteilen abzusuchen. Anfangs geht es noch, aber mit fortschreitendem Bau wird es immer ärgerlicher. Zwischendurch habe ich auch schon mal die Lust verloren, und wollte den Bausatz in die Ecke legen.
Ebenso ärgerlich ist die Angewohnheit der Hersteller, möglichst vieler Bauteile in die Schachtel zu packen. Mitunter sind die einzelnen Bauteile mehr als Klein. In einigen Bauabschnitten habe ich dann auch einige der winzigen Bauteile einfach weg gelassen. Es fällt eh keinem auf.
Ein weiteres Manko bei diesem Bausatz sind die Ätzteile. Dienen sie doch dazu, kleine Details besser darzustellen. Leider funktioniert das aber nicht, wenn die Ätzteile zu dick sind und sich kaum biegen lassen.
Die Bedienung der Haubitze besteht aus dem Zinnsoldaten von Müritz Miniaturen sowie den beiden Plastiksoldaten von ICM aus dem NVA Soldaten Set. Diese beiden wurden etwas bearbeitet. Ihnen wurden die Waffen abgenommen und durch die Hülse und das Geschoss ersetzt. Anschließend wurden sie alle zusammen noch bemalt und auf die Grundplatte geklebt.
Hier mußte nichts besonderes beachtet werden. NVA Grün(Vallejo Model Air 71012) über alles. Nachdem alles lackiert war, wurden einige Werkzeuge noch einmal mit dem Pinsel und Holzfarben sowie Schwarz bemalt.
Die Base wurde aus einer Spanplatte erstellt. Auf diese habe ich Styrodur geklebt und zusätzlich mit ein paar Schrauben gesichert. Der Rahmen besteht aus einfach Profilleisten aus dem Baumarkt. Mit einem Scharfen Messer habe ich die beiden Löcher in die Platte geschnitten, die die Holme aufnehmen, als Rückstoßsicherung.
Danach wurde alles mit Molto Holzspachtel bestrichen und mit einem Pinsel noch etwas geglättet, sowie Spuren für die Reifen eingearbeitet. Trocknen lassen und mit Farbe behandeln. Fertig, folgt als letztes noch etwas Gras.
Fazit für mich, ich bin froh das ich den Bau hinter mich gebracht habe. Es kommt auch ein schönes Modell dabei heraus, aber hier ist der Hersteller über das Ziel hinaus geschossen.
Zum Schluss ist mir dann leider doch noch ein Fehler aufgefallen. Das Bauteil E63 aus Baustufe 1 muß nicht am Rumpf anliegen wie in der Bauanleitung, sondern im 90° Winkel stehen. Es handelt sich hier um ein Splitterschutzschild für die Besatzung, der immer senkrecht nach unten stand, wenn die Haubitze in Feuerstellung war. Danke auch hierfür Trumpeter.
Spaß hat mir der Bau nicht gemacht. Ich würde das Modell auch nicht noch einmal bauen wollen.
[© 05/2015 - al]