Multicar M22-1 'Typ-P'

VEB Fahrzeugwerk Waltershausen


Bausatz Hersteller:  plusmodel #458  
Maßstab:  1/35
Material:  Resin, Ätzteile, Decals, Klarsichtmaterial für die Scheiben

fangen wir einmal an...

Das Original aus den frühen 60er Jahren war sehr einfach konstruiert. Das kommt unserem Bausatz sehr entgegen, dieser ist ebenfalls einfach gestaltet und lässt sich leicht zusammen bauen, da er aus nicht all zu vielen Bauteilen besteht.

Alle Teile sind Blasenfrei gegossen und weisen keinen Verzug auf. Ein Pluspunkt, das die Verarbeitung doch erheblich vereinfacht. Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, an diversen Bauteilen ist doch recht viel 'Fischhaut'.

Zuerst habe ich mit dem Rahmen angefangen. Dieser muss mühsam von den Angüssen und dann von der 'Fischhaut' befreit werden. Hier muss man etwas vorsichtig arbeiten, damit nichts vom Rahmen abbricht. Ist das erledigt, folgen die Blattfedern mit den Achsen und dem Motor plus Getriebe. Hier passt alles sehr gut zusammen. In diesem Bauabschnitt kann man dann noch diverse Leitungen ergänzen.
Ein Großteil der Ätzteile muss am Rahmen verbaut werden. Der Batteriekasten ist etwas verzwickt, sieht aber ganz hübsch aus. Hier wird noch eine extra Strebe angeklebt. Auch die Halterungen der Schutzbleche bestehen aus Ätzteilen. Wenn diese befestigt sind, wird in der Mitte am Heck ein Kennzeichenträger aus Sheet befestigt. Die beiden Rückleuchten bestehen ebenfalls nur aus Sheetstücke. Und fertig ist der Rahmen.

     

Kabine

Hier habe ich als erstes den Kühlergrill ausgebohrt/gefräst. Auch wenn man später durch das Ätzteil nicht viel sehen kann, gibt es doch etwas mehr Tiefe. Gleichzeitig habe ich bei den beiden Scheinwerfern noch kleine Löcher in die Mitte gebohrt, um die Glühbirnen anzudeuten. Die Fahrertür habe ich dann von innen noch etwas nachdetailiert. Streben und ein kleines Schloss wurden hinzugefügt. Dann wurde das Armaturenbrett eingeklebt und man kann die einzelnen Komponenten schon einmal Lackieren.

Der Arbeitsplatz des Fahrers ist ein extra Bauteil, was später von unten in die Kabine eingeführt wird. Hier wird der Sitz eingeklebt und an der rechten Seite ein neuer Schalthebel eingebaut. Mit Draht und Weißleim(der Knopf am Ende) kann man diesen sehr gut darstellen. Außerdem werden die Pedale eingeklebt und wenn das alles erledigt ist kann hier auch schon lackiert werden.
Wie gesagt, da das Grundfahrzeug auch eher einfach war, ist es beim Modell ähnlich. Der Bau geht schnell voran.

Dann kommen wir schon zur Ladefläche. Diese besteht aus fünf Teilen, jeweils den Bordwänden und dem Boden. Ich habe eine Seite offen dargestellt. Etwas Dynamik tut jedem Modell gut und lockert alles auf. Nichts ist langweiliger als ein 'Museumsmodell'. Die Verschlüsse bestehen aus Resin und Ätzteilen, tolle Arbeit von plusmodel!

Jetzt werden die verschiedenen Baugruppen probeweise einmal zusammen gesteckt. Und alles passt, na dann ab in die Lackiererei!

     

Lackierung

Grundiert wurde das Modell mit Ammo Mig Black Primer MIG-2005, unverdünnt aufgetragen in mehreren Lagen. Darauf folgte dann verdünnte Model Aircolor 71012 von Vallejo, der ich noch ein paar Tropfen Glanzlack hinzu fügte. Damit wird dann die Kabine und das Dach besprüht. Ist hier alles gut durch getrocknet, kann man den Details beginnen. Schwarz wurde für die Lampenringe und Gummidichtungen der Fentser benutzt. Die Blinker habe ich mit Transparentem Orange und Glanzlack bemalt.

Die Ladefläche habe ich nach der Grundierung mit AK Interaktive 'Polished Alu' AK481 besprüht. Darauf folgte eine Lage 'Heavy Chipping' ebenfalls von AK Interaktive. Zum Schluss wurde dann auch die Vallejo 71012 Farbe aufgetragen. Diese Arbeitsschritte sind notwendig, um eine verwitterte Oberfläche mit vielen Kratzern und abgeschabtem Lack zu erzeugen. Wenn alles getrocknet ist, nimmt man etwas Wasser, einen harten Borstenpinsel und wischt über die grüne Farbe. Diese löst sich nun wieder von der Oberfläche und gibt die untere Farbschicht frei. Ein sehr schöner Effekt.

Am Rahmen wurde kein weiterer Lack aufgetragen, hier ist nur die Grundierung drauf. Die Rückleuchten wurden mit transparentem Rot und Orange bemalt. Als Abschluss erhielten sie noch einen Auftrag mit Perlenkleber um noch etwas Tiefe zu erzeugen.
Dann kam das Kennzeichen an seine Stelle. Bei diesem Modell fehlen nun aber die NVA Decals. Ich habe ein paar Bilder die den Multicar M22 ohne Decals zeigen. Daher habe ich das hier auch einmal gemacht.

 

   

etwas Dreck und mehr...

Auf der Ladefläche habe ich ein paar Schaufeln und etwas Schmutz und Dreck dargestellt. Mit den Mig Produkten 'Nature Effects' und 'Splashes' geht das sehr einfach. Diese Sachen nutzte ich auch, um die Reifen etwas zu verschmutzen. Etwas weniger ist hier wohl mehr.
Da mein Fahrzeug ziemlich oft im Einsatz war/ist, hat es auch einige Abnutzungsspuren. Abgeplatzte Farbe und/oder feine Kratzer lassen sich sehr gut mit einem feinen Pinsel simulieren. Als Farbe habe ich Vallejo Aircolor 71056 'Black Grey' genutzt. An Ecken und Kanten habe ich dann mit dem Pinsel etwas Farbe aufgetragen. Auch hier sollte man es nicht übertreiben. Wenn man nun noch möchte, kann man noch mit einem Grafitstift die Kanten nachziehen, um einen Metallischen Effekt zu erzielen.

Jetzt kommen wir dann zum Ende des Baues. Alle Komponenten werden zusammen gesteckt und verklebt. In die Kabinenhaube werden noch die Fenster mit Weißleim geklebt, hier kann man auch auf der Fahrerseite die Scheibe zweigeteilt darstellen. Schnell noch einen Scheibenwischer aus Sheetresten angefertigt. Die Räder werden mit Sekundenkleber befestigt, auch hier habe ich die Vorderräder wieder eingelenkt angeklebt. Dynamik!!! Und fertig.
[© 06/2017 - al]