PALR-Raketenkomplex 2K16 SCHMEL

Startfahrzeug 2P27 mit PALR (Panzerabwehrlenkrakete) 3M6


Infos zum Bausatz

Hersteller:  Eastern Express / Ukraine 35162
Maßstab:  1:35
Material:  Spritzguß
Extras:  Umbau in eine Panzerabwehrversion

Allgemein zum Bausatz

Es gab vor vielen Jahren einmal zwei Hersteller, die dieses Modell in Resin als Bausatz angeboten haben. Einmal ARMO aus Polen und Trophy Models/Verlinden aus Belgien. Doch leider sind diese Bausätze heute nicht mehr zu bekommen. Nachdem die 9P110 gebaut wurde, entschloss ich mich den Vorgänger auch zu bauen. Beide Fahrzeuge basieren auf dem SPW 40P. Nur der Aufbau ist etwas unterschiedlich. Für die Startrampe 2P27 entschied ich mich für einen Bausatz von Eastern Express aus der Ukraine. Die Qualität geht in Richtung, geht gerade noch so. Trumpeter hat auch einen SPW 40P im Programm, aber hier habe ich mich für die günstige Alternative entschieden, da ja eh ein Umbau gemacht wird.

Original Recherche

An Bilder eines solchen Fahrzeuges zu kommen ist recht schwierig. Einsatz in der NVA war in den 1960er Jahren. Es gab auch nicht sehr viele davon. Bilder in alten Armee Rundschauen und/oder MBH(Modellbau Heute - Fachzeitschrift aus der DDR). Eine Quelle für NVA Bilder hat leider nichts. Jörg Siegert kann auch nur bedingt helfen. Eine NVA DV habe ich nicht gefunden, würde aber auch nicht die Überteuerten Preise dafür zahlen. In Deutschland steht wohl kein Fahrzeug mehr. Dresden(MHM Depot) hat keines mehr. Eines steht in Sankt Petersburg(hier ist aber der Kampfraum mit Brettern verdeckt). Eines im Park Patriot bei Moskau. Ansonsten sieht es doch sehr mau aus. Die Google Bildersuche hilft auch nur bedingt. Aber es gibt noch russische Seiten, auf denen man fündig wird. Also, erst einmal alles sichern was so zu finden ist, und dann Bilder studieren. Der Aufbau der 2P27 ist größer als der 9P110. Anhand von Skizzen kann man sich dann ans Werk machen.

Für den Umbau werden verschieden dicke Plastikplatten und diverse Profile verwendet. Außerdem sehr hilfreich, Tamiya Extra Thin Cement, diesen Kleber benutzte ich nur noch, ein Teufelszeug!

Baubericht

Von der Oberwanne trennen wir als erstes einmal die Heckpartie ab. Anhand von Risszeichnungen könne wir die exakte Stelle ermitteln und den Schnitt machen. Das gut bei dem Bausatz ist, das er über eine Inneneinrichtung verfügt. Diese können wir für unseren Kampfraum verwenden. Den Fahrerraum bilden wir aber nicht nach. Da kann man nicht rein sehen. Man kann auch die beiden Luken auf dem Dach offen gestalten, dann müsste man den Fahrerraum ausbauen.
Danach werden die Karosserieteile zusammen geklebt. An der Front fällt dann schon einmal die schlechte Qualität auf. Hier passt es nicht so recht und große Spalten sind vorhanden. Hier helfen Plastikreste, die ich anpasse und dann ein klebe. Der Kleber verschweißt alles sehr gut miteinander, so dass man nicht allzu viel Spachteln muss. Wenn man sich das Fahrzeug jetzt betrachtet, sieht man einen SPW 40P Pick Up!
Zwischen Kampfraum und Fahrerraum wird eine Trennwand eingeklebt. An den Luken werden kleine Veränderungen vorgenommen. Die rechte muss geändert werden. Hier ist eine Kasten der Hochgeklappt werden kann in dem sich dann ein Scherenteleskop für die Feldbeobachtung befindet. Der Kasten wird im geschlossenen Zustand dargestellt.
Um den Übergang vom Kampfraum zum vorderen Teil des Fahrzeuges zu erstellen habe ich lange überlegt, wie das wohl gemacht werden kann. Mit Dreiecken aus Plastikplatten habe ich lange hin und her probiert bis ich damit einiger maßen zufrieden war. Die Übergänge wurden dann ordentlich verspachtelt und verschliffen.

     

 

Dann habe ich mir die spärlichen Bilder vom Kampfraum angesehen. Hier gibt es mehr Rätsel als Hilfe. Alles im Kampfraum wurde neu angefertigt. Hier kommen nun ein Großteil der Profile und Plastikplatten zum Einsatz. Am Heck waren wohl zwei große Tanks eingebaut. Ebenso eine Batterie?! Im Kampfraum wurde nicht nur die Waffenstation untergebracht. Auch eine zusätzliche (3 Stk.) Ladung von PALR fanden hier ihren Platz. Dafür gab es diverse Halterungen. Außerdem einige Kästen der Steuerung und diverse Kabel von der Waffenstation. Aber wie gesagt, alles sehr vage, was man auf dem wenigen Bildmaterial sieht. Hier habe ich nach bestem Wissen und Gewissen alles versucht nachzubauen.
Der gepanzerte Aufbau dann ist relativ einfach. Als Abschluss hab ich noch eine Gummidichtung aufgeklebt.

     

 

Die Waffenstation selber ist auch ein ganz schönes Stück Arbeit. Hiervon gibt es aber viele gute Bilder von dem Fahrzeug aus Sankt Petersburg. Die Startschienen habe ich aus U-Profilen hergestellt. Die Öffnungen sind ausgesägt und der Rest besteht aus Profilleisten. Auch hier habe ich erst etwas probiert und getestet bis die endgültige Version fertig war.
Der Rest vom Modell ist dann nicht weiter schwer. Haltegriffe usw. wie an anderen Modellen auch, aus Blumendraht gebogen und mit Sekundenkleber befestigt. Hier und da noch ein paar Details ergänzen und fertig ist das Modell für die Lackierung.

       

Lackierung

Grundiert wird wieder mit Vallejo Grey Primer. Darauf folgt dann stark verdünnt Vallejo Air Color 71012 die noch etwas MIG Ammo Glossy Varnish erhält. Ist alles gut durchgetrocknet folgen die NVA Korkaden und ein Washing mit Ölfarben und Terpentinersatz. Danach werden alle Werkzeuge und Lampen entsprechend mit dem Pinsel lackiert. Zum Schluß dann werden die Lampengitter, diese bestehen aus Blumendraht und Lötzinn, angeklebt und mit Schwarz bemalt. Und damit steht ein neues Fahrzeug für die Vitrinen bereit.
[© 2018 - al]

   

   

Bilder vom fertigen Modell

       

     




Aus Polen erreichte uns eine Mail eines Modellbauers ( J.Mazurek ), der auch dieses Fahrzeug gebaut hat. Hier seine Bilder.