Zuerst einmal ein Wort zum Bausatz. Na ja, viel brauche ich dazu nicht mehr verlieren, in der Rubrik MA packt aus... ist ja schon über den Bausatz berichtet worden. Dort ist eine kleine Vorstellung zu finden mit vielen Bildern, darum wollen wir uns gleich mit dem Bau beschäftigen.
Nachdem ich mir die Bauteile angesehen habe und auch die Bauanleitung studiert habe, musste ich leider feststellen, das man aus diesem Bausatz noch einiges herausholen muss, um einen korrekten AT-AT zu bauen. Also wurde das Internet durchforstet um einige gute Bilder von Studio Modellen zu bekommen. Es gibt zum Glück sehr gute Bilder einiger AT-AT's von diversen Lucasfilm Ausstellungen.
Als nächstes musste dann überlegt werden, was denn noch erneuert bzw. verbessert werden muß. Als aller erstes vielen mir da die seitlichen Kanonen auf. Ebenso hatte ich die Absicht, die beiden Antriebsmotoren neu zu erstellen. Als allerletztes und leider auch recht schwierig zu ersetzendes Teil, kam das Heck in Betracht.
Nachdem ich einige Bilder mir angesehen hatte, kam in mir die Frage auf, woraus haben die Leute bei ILM nur die ganzen Sachen gebaut? In zwei US Foren bin ich dann fündig geworden, und konnte mir nun die entsprechenden Bausätze besorgen.
Folgende Bausätze sind unbedingt erforderlich:
Tamiya British Army Chieftain Mk. 5 / Maßstab 1:35 [für den Heckbereich]
Tamiya T-34/76 Model 1941 / Maßstab 1:48 [für diverse Anbauten]
Tamiya Sd. Kfz. 223 / Maßstab 1:35 [für den Heckbereich]
Tamiya German 20 mm Flakvierling / Maßstab 1:35 [für die Seitlichen Kanonen]
Airfix Harrier in 1:24 [für die Antriebsmotoren].
Zuerst wurde das Cockpit gestaltet. Die beiden AT-AT Piloten - welche eigentlich TIE Piloten sind - wurden angemalt und erhielten noch jeweils eine Konsole. Ich hatte die Absicht noch einen Kommandanten mit einzubauen, aber die Zeit hat es nicht mehr zugelassen. Die Seitenwände des Cockpits wurden mit diversen Kleinteilen aus anderen Bausätzen beklebt und dann mit einem dunklen Grauton angestrichen.
Nachdem das abgeschlossen war, wurden noch zwei weiße LED's ins Cockpit eingebaut, um es zu erleuchten.
Die Unterseite des Cockpits wurde dann ebenfalls noch mit einigen Bauteilen aufgewertet. Ebenso wurde ein Schalter eingebaut, der die LED's steuert.
Jetzt kam der Bausatz der 20mm Flakvierling zum Einsatz. Aus den Flakrohren wurden die Seitlichen Kanonen gebaut. Zusätzlich habe ich noch einen Kugelschreiber zerstören müssen, um den Bau der Kanonen abzuschließen.
Bei dem Hals gestaltete sich der Bau schon etwas schwieriger. Im Baumarkt habe ich mir ein Abflussrohr besorgt, und aus diesem dann die Form mittels einer Säge heraus geschnitten. Nach zwei Versuchen hat es dann geklappt. Das Material des Rohres war schon sehr widerspenstig.
Bei den Beinen gab es leider einige Schwierigkeiten die ich ohne Teresas Hilfe nicht hätte beseitigen können. Zum einen war ein Bauteil, des oberen Gehapparat defekt, es ist immer wieder Flüssigkeit ausgetreten, was auf einen schlechten Guss des Bauteils hinweist. Zum anderen gab es Probleme bei den unteren Bauteilen der Beine. Leider hat der Hersteller hier einen großen Patzer gemacht. Wenn man die Beinteile mit den Halbrunden Führungsschienen der Füße verbunden hat, stand der AT-AT sehr schön Hochbeinig. Das war nicht akzeptabel. Also mussten alle vier unteren Bauteile sowie das eine obere neu angefertigt werden. Diese Arbeit hat Teresa in ihrem Ausbildungsbetrieb für mich gemacht.
Jetzt kam für mich die Premiere im Modellbau. Bauteile Abformen und neu Gießen. Leider entsprachen die Antriebsmotoren nicht im entferntesten denen die ILM gebaut hatte. Für diese Bauteile habe ich von der Airfix Harrier, die Bauteile des Triebwerkes verwendet. Nun hatte dieses Flugzeug nur ein solches Triebwerk, und noch einen Bausatz wollte ich nicht kaufen. Also blieb mir nichts anderes übrig als ein Original zu bauen, das dann Abformen und dann anschließend zwei neue Bauteile in Resin zu gießen. Mehr zu dieser Prozedur auf den Bildern und im MA Blog(ist mittlerweile offline).
Zu aller erst habe ich alle Bauteile mit Tamiya Grundierung Grau grundiert. Damit wird eine homogene Oberfläche erzeugt. Das ist für die kommende Hauptlackierung sehr wichtig, weil bei diesem Modell viele unterschiedliche Materialien verwendet wurden.
Für die Hauptlackierung habe ich Acrylfarben von Tamiya verwendet. Ich komme mit diesen sehr gut zurecht, die Airbrush lässt sich gut reinigen und sie riechen nicht unangenehm.
Als Farbe habe ich XF-19 Sky Grey verwendet. Mittels XF-63 German Grey habe ich die Farbe dann etwas abgedunkelt und ein Postshading aufgetragen. Das wird an Kanten, Ecken, Ritzen usw. auf gesprüht. Damit erzeugt man schon mal eine effektvolle Lackierung, die etwas Leben aufs Modell bringt.
Nachdem alles durch getrocknet war, habe ich Tamiya Klarlack XF-22 aufgetragen. Das habe ich gemacht, um ein Washing durchführen zu können. Das Washing wird mit Wasserfarben durchgeführt. Dadurch kommen die Details schön zum Vorschein.
Zum Schluss habe ich dann noch mittels Airbrush und stark verdünnter Farbe - Tamiya Smoke X-19 - einige Schmauchspuren auf gesprüht. Als allerletzter Punkt wurde dann das komplette Modell mit Mattlack versiegelt.
Ich kann nur sagen, das es sich bei diesem Modell um ein schönes großes Ding handelt. Leider hat er einige Schwächen, die man aber ganz gut beseitigen kann. Immerhin bekommt man hier einen gigantischen AT-AT. Ich habe ca. 6 Monate an diesem Modell gebaut und bin sehr zufrieden mit der Arbeit. Es bleibt aber nichts anderes übrig als sich sehr viel Vorbildmaterial zu besorgen, um einen möglichst Originalen AT-AT zu bekommen. Dieser Bausatz ist natürlich nichts für Anfänger, einerseits vom Preis andererseits von den hier beschriebenen Schwierigkeiten die einen Erwarten.
Ich habe zum Abschluss einen Kasten für den Transport zu Ausstellungen gebaut. Für zu Hause hat der AT-AT eine Grundplatte aus gebeiztem Holz und eine Haube aus Plexiglas bekommen.
[© 2006 - al]