Militärstreife der DDR

Barkas B 1000


Hersteller:  Balaton Modell  
Maßstab:  1/35
Extras:  diverse Umbauten und Ergänzungen

etwas Vorweg

Den Barkas B 1000 gab es bei der NVA in diversen Ausführungen. Er war ein so genanntes Arbeitspferd. Es gibt heute noch Zahlreiche davon auf diversen Militärfahrzeugtreffen. Allerdings die Version der Militärstreife ist eher selten bis gar nicht zu finden. Aus der Zeit bis 1990 sind auch nicht sehr viele Bilder zu finden. Was man aber sagen kann, das die Fahrzeuge der Militärstreife keinesfalls in NVA Grün lackiert waren. Es waren eher Fahrzeuge die man mit denen der VP(VP = Volkspolizei) verbinden kann. Also Glanzlackierung mit einem anderen, grünerem Farbton. Als Beispiel hier ein paar Bilder die ich so im Web gefunden habe und mir als Vorlage dienten. Bei der Inneneinrichtung bin ich nach einer VP Variante gegangen die ich in Beuster Fotografiert habe.

     

Wie man auf den Bildern sehr gut sehen kann, unterscheiden sich die Fahrzeuge auf den Originalbildern doch sehr stark von den 'nachgemachten' Varianten. Sei es, wie bereits geschrieben, im Farbton oder der Lackart als auch an den Diversen Details. Fehlen bei beiden 'Nachgemachten' Fahrzeugen doch sehr deutlich die Dachaufbauten. Ebenso ist der Schriftzug 'Militärstreife' gänzlich Falsch. Daher sollte man sich immer an Originalbildern halten und nicht an so genannte 'Original Fahrzeuge' auf irgendwelchen Treffen.

Baubericht

Zusammenbau

Genug davon, kommen wir nun zum Bau des Kleinen.
Wenn man die kleine Schachtel öffnet, sieht man viele sehr sauber gegossene Bauteile die ihre Herkunft aus dem 3D Drucker nicht verbergen können. Aber so ist das heute bei den Kleinserienherstellern. Mit in der Box befindet sich eine Ätzteilplatine, ein Bogen für die Scheiben und Decals.
Mein Fahrzeug sollte in der Inneneinrichtung von dem im Bausatz etwas abweichen. Daher habe ich damit angefangen. Zuerst einmal habe ich die Innenseiten verkleidet, daran werden dann die Schränke geklebt. Alles besteht aus Plastiksheet in unterschiedlichen Stärken. Vorbild war hier ein Barkas B 1000 der Verkehrspolizei. Aber auch hier wurde etwas Improvisiert. Die Sitze stammen aus dem Bausatz und werden etwas abgeändert. Hier ging es recht schnell voran. Zwischen Fahrgastraum und Cockpit gibt es eine Trennwand in der eine Scheibe eingelassen ist. Leider fehlen 50% davon im Bausatz. Zum Schluss habe ich noch einen Feuerlöscher eingebaut.
Auch im Cockpit ging alles sehr einfach und schnell. Hier habe ich allerdings noch ein paar Gurte hinzugefügt sowie den Gangwahlhebel. Leider fehlt das 5. Rad im Bausatz, das befand sich hinter dem Beifahrer. Somit konnte der Bau der Inneneinrichtung abgeschlossen werden.

Was sicher ein Nachteil des Bausatzes ist, sind die vielen einzelnen Bauteile der Karosse. Bei meinem Modell hat der Zusammenbau leider nicht ganz so geklappt, wie ihn sich Balaton Modell gedacht hat. Auf der Beifahrerseite besteht die Karosse aus 4 Teilen. Eigentlich wollte ich alle Türen geöffnet darstellen, bin aber davon nach einigen Probepassungen wieder abgegangen. Es war so schon schwierig genug alles passend zusammen zu bekommen. Vor allem der Vorbau macht doch so seine Probleme, wenn das Dach dann zum Schluss aufgeklebt werden muss. Ich muss mal schauen wie ich es bei dem nächsten B 1000 machen werde.

       

Die Angüsse am Dach sind leider auch nicht ganz so einfach zu entfernen. Eine etwas knifflige Sache. Dann wurde das Fahrwerk, wie in der Bauanleitung eingebaut. Es ist soweit alles recht ordentlich, nicht zu kompliziert und auch nicht zu kleine Teile. Es folgten einige kleine Details, wie Zusatzscheinwerfer, Schlussleuchten, Wasserdüsen und so weiter. Dann habe ich mich mit der Stoßstange beschäftigt. Diese ist eine Geschwungene Variante, meiner sollte aber die Rundere bekommen, also habe ich diese in Form gebracht.
Jetzt habe ich den Dachgarten für den Lautsprecher und die Rundumleuchten zusammen gebaut und auf das Dach geklebt. Wie gesagt, das Dach kam erst zum Ende des Baues auf die Karosse. Bei Probepassungen musste ich schon sehen, das es um ein paar Millimeter zu kurz war und auch etwas gewölbt aussah. Na ja, wird sich schon richten.

   

Lackierung

Zuerst habe ich die Karosse und Inneneinrichtung Grau Lackiert. Darauf folgte dann die Bemalung der Inneneinrichtung. Alle Blechteile hatten wohl die gleiche Farbe wie die Außenlackierung, das wurde hier dann auch gemacht. Als nächstes wurde der Weiße Streifen lackiert und Abgeklebt. Dann habe ich einen Grünen Farbton (Model Aircolor 71022) gewählt, einen speziellen Grund gab es nicht, der gefiel mir am Besten. Damit habe ich dann die Karosse und das Dach lackiert. Die Model Air Farben trocknen Matt aus, was dann noch ein paar Schichten Glanzlack wieder ausgebügelt hat. Nun wurden die Decals aufgetragen. Bei diesem Modell habe ich die TOM Decals verwendet. Der Schriftzug 'Militärstreife' entstand am Computer und wurde auf Decalfolie ausgedruckt und dann auf das Modell aufgebracht.

       

Probleme?!

Kommen wir nun zu den Problemen, die Scheiben. Ich hasse es, wenn man keine Ordentlichen Glasteile hat. Bei Resinkits leider immer, da liegt dann so eine Folie bei, wo man die Fenster einzeln ausschneiden muss. Wenn es gerade Fenster sind ist ja alles noch nicht so wild, aber bei der Frontscheibe? Man was für ein M***! Bevor ich die Frontscheibe eingeklebt habe, musste das Dach auf die Karosse. Und wie gesagt, war es leider etwas zu kurz. Das liegt aber daran, weil ich den Vorderbau nicht im richtigen Winkel an das Bodenblech geklebt habe, also stand der Rahmen zu weit nach vorne. Jetzt dachte ich mir, kaufst Du 2 Komponenten Kleber, die Kleben ja sehr Fest, ja wirklich? Alles Falsch, Der Kleber war zu zähflüssig und hat auch nicht wirklich fest geklebt. Und da alles unter Spannung stand, ging das Dach auch wieder ab. Also doch den Sekundenkleber nehmen? Ja, und jetzt klebt alles fest. Auch der Rahmen der Frontscheibe, den ich sehr unsanft nach hinten biegen musste. Aber bis jetzt hält alles. Dann kam auch die Frontscheibe in den Rahmen. Lange habe ich überlegt, am liebsten hätte ich sie ausgelassen. Aber nach einigem hinbiegen hat es dann doch geklappt. Zufrieden bin ich damit aber nicht.

       

Ein weiteres Problem stellte das Fahrwerk dar. An der Hinterachse passen die Räder leider nicht in die Radkästen. Also wurden die Aufhängungen wieder drastisch eingekürzt. Man kann davon zum Glück nichts sehen. Um dem Modell etwas Dynamik zu geben, habe ich die Vorderräder eingeschlagen.
Fehlen jetzt noch die Funkantennen und die Scheibenwischer. Letzteres wurde aus Sheetresten angefertigt, auch wenn Ätzteile dafür bei liegen. Aber denen fehlt es an Tiefe. Die Funkantennen sind aus dünnem Stahldraht, passt sehr gut. Fertig. Jetzt folgt dann noch ein Regulierer und die Base.

der Regulierer

Es gibt leider kaum taugliche NVA Soldaten im 1/35er Bereich. Daher muss man sich einmal umschauen. Die NVA Uniformen gleichen stark den alten Wehrmachtsuniformen. ICM hat ein passendes Set(35633). Erst habe ich überlegt mir einen Offizier zu nehmen, aber dann sah ich dieses Set. Mit ein wenig Umbau wird aus einem WH Angehörigen ein NVA Soldat. Mit etwas Greenstuff habe ich den jungen Mann umgebaut. Bemalt wurde er mit Games Work Shop Farben. Anstatt einer Kelle, wie vorgesehen, habe ich ihm einen Stab in die Hand gegeben.

       

die Base

Für die Base habe ich einen Sockel eines Modellbaukollegen genommen. Darauf habe ich zwei Platten vom Kolonnenweg(MA1102) geklebt und den Rest mit Molto Reparaturspachtel aus dem Baumarkt aufgefüllt. Die Farbliche Gestaltung wurde mit Erdtönen durchgeführt. Darauf etwas trockenmalen mit hellerem Braun. Die Platten wurden zuerst mit dunklem Grau grundiert und dann mit sehr hellem Grau übermalt. Zum Schluss kam dann wieder der Grasmaster zum Einsatz. Und fertig ist die kleine Base.

     

Abschließend noch ein paar Bilder vom fertigen Modell auf seiner Base.
[© 12/2015 - al]